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Gesundes Raumklima mit Stroh

25. Mai 2021

Für das Wohlbefinden in Innenräumen spielen Tageslicht, Akustik, Raumtemperatur und Raumluftqualität eine wichtige Rolle. Auch die Raumluftfeuchtigkeit hat dabei einen großen Einfluss: Zu trockene Luft kann die Schleimhäute reizen und Kopfschmerzen fördern, zu feuchte Luft kann zu Schimmelbildung an den Wänden führen. Zwar trägt regelmäßiges Lüften dazu bei, zum Beispiel die Konzentration von Schadstoffen, Staub und Allergenen in der Raumluft zu verringern. Doch noch besser ist es, wenn sich derartige gesundheitsbelastende Stoffe im Innenraum gar nicht erst anreichern.

 

Von Bettina Rühm 



Da sich in den Industrieländern die meisten Menschen überwiegend in Innenräumen aufhalten, lohnt sich ein näherer Blick auf die dort verwendeten Materialien. Die Wände spielen dabei eine besondere Rolle, weil die Summe ihrer Oberflächen meist deutlich größer ist als die von Boden und Decke. Zu einem gesunden Raumklima tragen vor allem Naturmaterialien bei, weil sie so gut wie keine Schadstoffe ausdünsten und regulierend auf die Raumluftfeuchtigkeit wirken. Dazu zählen zum Beispiel Holz, das nicht versiegelt ist, und Lehm.

 

 

Ein weiteres Naturmaterial mit ähnlich guten Eigenschaften, das sich im Innenraum ebenfalls bewährt, ist Stroh. Stroh leistet nicht nur als Dämmstoff gute Dienste, sondern eignet sich auch als Material für leichte Trennwände in Trockenbauweise. Diese bestehen aus Strohhalmen, die unter Hitze in einem Strangpressverfahren hergestellt und beidseitig mit Pappkarton ummantelt werden. Da gepresstes Stroh wesentlich langsamer brennt als loses Stroh, erfüllen Strohbauplatten die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse F 30, wodurch sie sich für private Wohnhäuser eignen. Die 80 cm breiten Strohbauplatten können individuell auf die jeweilige Raumhöhe zugeschnitten werden, sodass der Verschnitt meist nicht mehr als 3 % beträgt. Zum Vergleich: Bei Trennwänden aus anderen Materialien fällt häufig ein Verschnitt von rund 10 % an.

 

 

Trennwände aus Stroh wirken sehr gut wärme- und schalldämmend, und sie reflektieren den Schall deutlich weniger als viele andere Materialien. Als selbsttragende Platten lassen sie sich schnell aufstellen: L-Profile oder Schwellenhölzer an Decke und Boden genügen, ein Ständerwerk ist nicht erforderlich. Die Plattenstärke beträgt 38 bzw. 58 mm, wobei für eine besondere Stabilität und Dämmwirkung der Trennwand die dünneren Platten meist zusammengeschraubt und im Doppelpack aufgestellt werden.

 

 

Als Putz eignet sich idealerweise Tonspachtel, der in unzähligen Farbnuancen erhältlich ist und nur 6 mm dick aufgetragen werden muss. Ein zusätzlicher Farbanstrich ist nicht nötig. Lehmputz stellt aus biobiologischer Sicht ebenfalls eine gute Alternative dar, muss jedoch dicker aufgetragen werden, um die gleiche Wirkung auf das Raumklima zu entfalten, und er ist zudem deutlich teurer. Bei Flecken oder Rissen auf Tonspachteloberflächen genügt es meist, einfach mit einem feuchten Tuch darüberzuwischen. Ton ist genau wie Lehm antistatisch und absorbiert Gerüche, zudem kann er in hohem Maße Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.

 

 

Als gesunde Baustoffe sind Naturmaterialien, wie Stroh, Lehm und Ton fast unschlagbar: Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften tragen sie zu einem hervorragenden Raumklima bei – und sie lassen sich umweltfreundlich entsorgen.

 

Alle Bilder: © Istraw, Kirschanhöring

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